Fachberatung Trauerfeier
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Was pietätvoll ist und was nicht

Der Begriff Pietät wirkt etwas verstaubt. Assoziationen mit dunklem Muff und weißen Palmwedeln auf schwarzem Grund werden wach. Dabei meint er einfach Ehrfurcht, Respekt, Rücksichtnahme, Achtung, Ehrerbietung, Ehrfürchtigkeit, Hochachtung, Rücksicht und dergleichen – auf die Toten bezogen.
Ein Hintergrundartikel von Dr. Christine Pernlochner-Kügler auf dem Aspetos-Blog geht der Frage nach, wie Pietät heute verstanden werden kann.
Heute wird Pietät häufig mit dem Verstecken und Tabuisieren der Toten gleichgesetzt: Wer die Toten durch Hintereingänge hinausschafft, wer sie versteckt und nicht klar über sie spricht, meint, er ist respektvoll. Das ist einerseits ein falsches Verständnis des Pietätsbegriffes, andererseits verhindert es den natürlichen Umgang mit dem Tod und den Toten als Teil unseres Lebens.
Dabei kann man es auch genau andersrum sehen und das wäre auch gesünder: Wenn man diesen verstaubten Begriff heute überhaupt noch verwenden will, dann wäre es pietätvoll, dem Tod und den Toten wieder mehr Platz im Leben zu geben und mit ihnen einen respektvollen Umgang zu pflegen, ohne sie schnell durch Hintereingänge wegzuschaffen und über sie zu schweigen.
Ich finde, wir sollten nicht auf diesen Begriff verzichten, auch wenn es Pietäten (Bestattungsinstitute) gibt, die unter pietätvoll Tabuisieren verstehen. Danke für diese Klarstellung!

Der Umgang mit den Toten sollte immer würdevoll und pietätvoll sein.
Was wir z.B. wir für würde- bzw pietätlos halten, ist wenn man eine Urne mit der Post versendet.Manchmal muss man auch als Bestatter konsequent sein und auch Dinge ablehnen. Ab und an werden wir gefragt, ob es möglich sei die Urne eines Verstorbenen mit der Post zu versenden. Um Kosten zu sparen oder auch andere Gründe.
Dieses lehnen wir aber konsequent ab, auch wenn wir dabei Gefahr laufen, dass die Angehörigen dann zu einem anderen Bestatter wechseln könnten. Man sollte sich das wirklich richtig vor Augen führen. Eine Urne, also einen lieben verstorbenen Menschen in einen Paket zustecken und es mit der Post zu versenden, mag für manche üblich zu sein, hat für uns mit Pietät absolut nichts mehr zu tun. Für uns ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wenn der Bestatterverband hier anderer Meinung ist. Man stellt sich unwillkürlich vor, wie das Päckchen bei der Post umher geworfen oder getreten wird. Wir haben doch alle schon einmal ein Paket bekommen was zerrissen oder zerbeult war.
Oder noch schlimmer die Urne der geliebten Mutter geht während des Versandes verloren. Das ein absolutes NO GO und würdelos, Urnen mit der Post zu versenden. Wir von fahren immer persönlich zum Krematorium und holen die Urne dort ab und bringen diese auch persönlich zum Friedhof. Denn das “Transportgut” ist unwiederbringlich und es ist zudem würdelos die Urne mit der Post zu versenden.